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 Dezember 2023

Der 100-jährige Kalender

In den Jahren 1652 bis 1658 beobachtete Mauritius Knauer tagtäglich das Wetter. Keine astronomische, klimatische oder atmosphärische Erscheinung entging ihm. Irgendwann erkannte der Abt, dass er sein Wissen vielen Menschen zugänglich machen musste.

Knauer nannte seine Schrift "Galendarjum Oeconomicum Practicum Perpetuum". Er glaubte, dass sieben Beobachtungsjahre für eine dauerhafte Wettervorhersage ausreichten, da sich nach seinen astrometeorologischen Ansichten die Witterungsabläufe entsprechend der "Planetenfolge"  Saturn (2000/01), Jupiter (2001/02), Mars (2002/03) , Sonne (2003/04) , Venus (2004/05), Merkur (2005/06), Mond (2006/07), wiederholten. Bei Mauritius Knauers Niederschrift beginnt ein Jahr am  21. März und endet am 20. März des folgenden Jahres. 

Natürlich ist das Wetter nicht so leicht vorher zu sagen!

Macht man sich die kleine aber unterhaltsame Mühe den tatsächlichen Wetterverlauf mit der "immergültigen" Vorhersage des 100-jährigen Kalenders zu vergleichen, wird  man schnell den recht geringen Wahrheitsgehalt der Schrift erkennen.  

Vorhersage nach 100-jährigem Kalender für das Jahr 2023 

Das Jahr insgesamt  ist gewöhnlich mehr trocken als feucht. Obwohl es zu gewissen Zeiten auch  regnet, so gibt es doch mehr trockene Tage.

Der Frühling ist gewöhnlich trocken, rauh und kalt, und sollte man recht gro8en Fleiß anwenden, dass man die Schafe nicht auf den Samen und auch nicht zu lange auf den Wiesen lässt, sonst wird gar zu wenig wachsen. Der Frühling hat au8erdem viel Reif, und bis zum 8, Juni rauhe Luft, die dem Weinwuchs und allen Früchten schädlich ist.

Der Sommer, ist ein besonders hitziger Sommer, sodass bisweilen die Sonne durch ihre Hitze in den Wäldern das Holz entzündet, Und nicht nur die Tage sind hitzig, sondern auch die Nächte sind sehr warm und wohl auch unleidlich. Brunnenquellen und Flüsse werden klein. Manche Quelle wird versiegen.

Der Herbst ist ganz unterschiedlich. Mal heiß und mal trocken, dann wächst guter Wein. Doch öfters ist er auch kühl und nass. Vor dem Advent wird es wohl kaum zuschneien. Besonders im Oktober wird es manchmal frieren, doch ist der November grö8tenteils warm, ist dann ziemlich kalt und mehr trocken als feucht. Auch ist er unbeständig, denn immer wechselt große Kälte mit Schnee und Regen. So ist es fast durch und durch.

Der Winter ist dann ziemlich kalt und mehr trocken als feucht. Auch ist er unbeständig, denn immer wechselt große Kälte mit Schnee und Regen. So ist es fast durch und durch.

Vorhersage nach 100-jährigem Kalender für den Dezember 2023

1. bis 9. fängt an mit Frost, Regen und Glatteis. Kühl. -10. Schnee. - 11. bis 17. Schnee und hart gefroren. - 18. es regnet. - 19. bis zum Ende nun wird es kalt, sehr kalt, bis zum neuen Jahr.

 

Sprüche zum Monat Dezember

 
 
Auf kalten Dezember mit tüchtigen Schnee,
folgt ein fruchtbares Jahr mit reichlich Klee.
 
Wenn's im Dezember grün ist,
liegt zu Ostern Schnee.
 
Donner im Winterquartal,
bringt uns Kälte ohne Zahl.
 
Sankt Nikolaus (6.12.) spült
die Ufer mit Regenwasser aus.
 
Sankt Elisabeth (19.) sagt’s an,
was der Winter für ein Mann.
 
Mit Thomas (21.) der Tag zu wachsen beginnt
und das Wasser knochenhart gerinnt.
 
Christnacht hell und klar,
folgt ein gesegnet Jahr.
 
Herrscht im Dezember strenge Kält´,
sie volle achtzehn Wochen hält.
 
Wind in der Silvesternacht,
wenig Hoffnung auf's Jahr gemacht.
 
Steckt die Krähe  zu Weihnacht im Klee
sitzt sie zu Ostern oft im Schnee
Am Stephanstag  (26) muß es Windstill sein
sonnst fällt die Hoffnung auf den Wein
 
verworfene Tage Dezember keine

 Was sind verworfene Tage?

Die verworfenen oder Schwendtage stammen aus der Römerzeit und gelten bis heute als äußerst ungünstig für alle Arten von Unternehmungen. An solchen Tagen sollte man weder auf Reisen gehen noch etwas Neues beginnen ( bis heute spricht man davon eine "Idee zu verwerfen"! ), völlig gleichgültig, ob es sich dabei um eine Arbeit auf dem Hof, im Haus oder auf dem Feld handelt. Es wurde sogar von Arztbesuchen, wenn nicht unbedingt erforderlich, abgeraten. Einen Aderlass beim Dorfbader an einem Schwendtag durchführen zu lassen, kam fast, auch wenn diese Unglückstage heidnischen Ursprungs sind, einer Gotteslästerung gleich.
Ihren unglückseligen Namen verdanken die verworfenen Tage einem traurigen Ereignis im bäuerlichen Viehstall:
Unter Verwerfen verstand man nämlich damals wie heute das vorzeitige Ausstoßen der nicht lebensfähigen Leibesfrucht bei Haustieren, sprich: eine Fehlgeburt bei Kuh, Schaf oder Schwein. Diese wurde meist ausgelöst durch Infektionen, Seuchen oder Vergiftungen und war oft Ausgangspunkt für große Verluste unter dem Viehbestand. Ein Umstand, der für den Bauern existenzbedrohend sein konnte. Kein Wunder also, dass selbst die alten Römer, die die verworfenen Tage "dies atri" nannten, hier lieber keinen Finger rührten.